Elisabeth Fraller/George Langnas (Hrsg.)
Tagebücher und Briefe einer jüdischen Krankenschwester in Wien 1938-1949
504 Seiten, Hardcover; € 29.90/sfr 47.90 ISBN 978-3-7065-4960-8, Studien Verlag
Zum Buch
Georg Langnas ist der Sohn von Mignon welcher auf der Grund von Briefen und Tagebuch-Aufzeichnungen seiner Mutter, die sie mit Verwandten führte, eine Dokumentation mit Bild- und Schriftbelegen, welche die Verhältnisse beschreibt in denen die Jüdin Mignon in der Zeit zwischen 1939-1949 in Wien lebte, zusammengestellt. Der Vater Leo, der fürchtete verhaftet zu werden, verließ Wien 1939 und ging nach New York. Die beiden Kinder, die bei der Mutter Mignon geblieben waren, wurden ende des Jahres 1939 nach New York zum Vater geschickt. Mignon jedoch blieb und arbeitete von 1939 in Wien als Krankenschwester, in einer von den Nationalsozialisten kontrollierten jüdischen Gemeinde. Es ist unklar wie sie in Wien der Deportation entgangen ist, jedoch blieb sie unter anderem aus dem Grund in Wien, ihre alten Eltern zu pflegen und zu unterstützen. Offensichtlich konnten ihre Eltern aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen das Land nicht verlassen und so beschloss sie in Wien zu verbleiben. Da die Wohnung der Mignon 1945 in Wien während eines Bombenangriffes der Alliierten zerstört wurde, wurden auch die von ihr geführten Aufzeichnungen vernichtet. 1946 kommt sie Mitte des Jahres in ein süddeutsches Flüchtlingslager und kann von dort in die USA ausreisen. Jedoch währt das Glück der wiedervereinten Familie nicht sehr lange, denn 1949 stirbt Mignon. Die Aufzeichnungen, vom Leben der jüdischen Krankenschwester zwischen 1939-1945, sind ein Zeugnis einer Zeit des Krieges und des Leides, das Millionen Menschen den Tod brachte, Menschen voneinander trennte, Kinder zu Waisen und Frauen zu Witwen machte. Mit diesem Buch gelang den Herausgebern ein nachvollziehbares dokumentarisches Werk einer schicksalhaften Zeit
Zu den Herausgebern
Elisabeth Fraller, Filmwissenschaftlerin und Mediendesignerin, Lehrbeauftragte für Medienwissenschaft an der Universität Wien. 2003 Fulbright-Stipendium und vierjähriger Forschungs- und Studienaufenthalt in New York, wo sie Mignons Sohn George Langnas kennen lernte.
George Langnas, Mignons Sohn, musste 1939 als Vierjähriger aus Wien flüchten und war sieben Jahre lang von seiner Mutter getrennt. Studium der Rechtswissenschaften und langjährige Arbeit in der Softwareindustrie. Lebt heute in der Nähe von New York.